Bargeld Obergrenze Neues Gesetz am 30. Mai 2024!

Die Europäische Union hat eine bedeutende Entscheidung getroffen: Beträge über 10.000 € dürfen nicht mehr bar bezahlt werden.
Veröffentlicht von Patricia Lederer 17.06.2024 um 04:02 Uhr

Bargeld ist angeblich sehr verdächtig. Heute erfährst du, für wen das gilt, wer das eigentlich kontrolliert und wie, wann das in Kraft tritt und warum jetzt der letzte Kampf ums Bargeld begonnen hat.

Für wen gilt das Bargeldverbot?

Das Bargeldverbot gilt immer, wenn ein Händler beteiligt ist, sei es beim Kauf oder Verkauf. Es reicht, wenn auf einer Seite nur ein Händler involviert ist. Das bedeutet, auch wenn du von deinem Nachbarn ein Auto kaufst, könnte es kritisch werden, wenn dieser Nachbar regelmäßig Autos verkauft und daher als gewerblich eingestuft wird. Die Regelung zielt darauf ab, den Handel mit Bargeld zu kontrollieren, schließt aber auch private Transaktionen nicht vollständig aus.

Was passiert bei Verstößen gegen das Bargeldverbot?

Wenn du bei einem Händler über 10.000 € in bar bezahlen möchtest, musst du dich ausweisen und erklären, woher das Geld stammt. Der Händler ist verpflichtet, diese Informationen zu erfassen und aufzubewahren. Dies könnte zu erheblichen Datenschutzproblemen führen, da Personalausweisnummern und Finanzinformationen dokumentiert werden müssen.

Wer kontrolliert das Bargeldverbot und wie?

Eine neue Behörde namens Anti Money Laundering Authority (AMLA) mit Sitz in Frankfurt am Main wird die Einhaltung des Bargeldverbots überwachen. Diese Behörde wird ab nächstem Jahr ihre Arbeit aufnehmen und sicherstellen, dass Händler die neuen Regeln befolgen. Die AMLA wird Aufzeichnungen überprüfen und sicherstellen, dass alle Transaktionen über 10.000 € korrekt dokumentiert sind.

Ab wann gilt das Bargeldverbot?

Das Bargeldverbot tritt 2027 in Kraft, nachdem es im Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlicht wurde. Bis dahin kannst du noch größere Bargeldtransaktionen durchführen. Allerdings nimmt die neue Geldwäschebehörde bereits nächstes Jahr ihre Arbeit auf, sodass die Überwachung schrittweise intensiviert wird.

Der letzte Kampf ums Bargeld

Warum ist dies der letzte Kampf ums Bargeld? Es gibt bereits Forderungen, die Bargeldobergrenze weiter auf 1.000 € zu senken. Diese Forderung kommt unter anderem von der Deutschen Steuergewerkschaft, die argumentiert, dass höhere Bargeldbeträge verdächtig seien. Obwohl Deutschland im internationalen Geldwäsche-Ranking nicht besonders schlecht abschneidet, könnte diese neue Regelung erhebliche Auswirkungen auf die Verwendung von Bargeld haben.

Warum Bargeld wichtig bleibt

Die Deutsche Bundesbank betont, dass Bargeld für die Stabilität in Krisenzeiten unerlässlich ist. Bargeld sichert die Wahlfreiheit bei Zahlungen und bietet Privatsphäre. Das Nationale Bargeld Forum, das von der Bundesbank unterstützt wird, setzt sich daher für den Erhalt von Bargeld ein.

Fazit

Mit der neuen Regelung wird Bargeld ab 10.000 € stark reglementiert. Diese Entwicklung könnte der Beginn eines umfassenderen Verbots sein. Während die neuen Gesetze darauf abzielen, Geldwäsche und illegale Aktivitäten zu bekämpfen, gefährden sie auch deine Privatsphäre und Freiheit. Die Diskussion um die Bargeldobergrenze wird weitergehen, und wir bei den PepperPapers werden das genauestens weiterverfolgen.

Foto Patricia Lederer
Patricia Lederer
Autorin und Geschäftsführerin TaxPro GmbH

Patricia Lederer ist Geschäftsführerin der TaxPro Rechtsanwalts GmbH. Sie ist Fachanwältin für Steuerrecht, Handels- und Gesellschaftsrecht. Patricia Lederer ist spezialisiert auf Steuerrecht und Steuerstrafrecht. Sie arbeitet in den Bereichen Betriebsprüfung, Steuerfahndung und vertritt Mandanten in Gerichtsprozessen vor den Finanzgerichten bundesweit und beim Bundesfinanzhof.