Briefe werden teurer und dauern länger!
Doch nun stehen gravierende Veränderungen im deutschen Postwesen bevor. Das Postrechtsmodernisierungsgesetz (PostModG) soll ab dem 1. Januar 2025 in Kraft treten und den Briefversand in Deutschland grundlegend verändern. Der Briefversand in Deutschland soll teurer werden und länger dauern.
Rückgang des Briefvolumens
Ein entscheidender Hintergrund für diese Reform sind die drastisch gesunkenen Briefmengen in Deutschland. Im Jahr 2000 wurden täglich 80 Millionen Briefe verschickt, doch diese Zahl ist auf 46 Millionen gesunken. Dieser dramatische Rückgang des Briefvolumens hat erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen auf die Deutsche Post. Aus diesem Grund soll das Porto zum 01.01.2025 deutlich teurer werden.
Preiserhöhungen ohne klare Angaben
Eine der bedeutendsten Änderungen betrifft die Erhöhung der Briefporto-Preise. Allerdings sind im Gesetzestext keine konkreten Beträge festgelegt. Stattdessen wird die Bundesnetzagentur beauftragt, die Preise festzulegen. Dies birgt Unsicherheit bezüglich zukünftiger Portokosten und könnte sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen vor finanzielle Herausforderungen stellen.
Verlängerte Zustellzeiten
Eine weitere wesentliche Neuerung betrifft die Zustellzeiten von Briefen. Die Deutsche Post erhält ab 2025 mehr Zeit für die Zustellung. Aktuell müssen 80 Prozent der Briefe am Folgetag zugestellt werden und 95 Prozent der Briefe am übernächsten Tag. Statt der bisherigen Zustellfristen von einem oder zwei Tagen können sich Zustellungen nun um bis zu vier Tage verzögern. Denn nach der Neuregelung müssen 95 Prozent der Briefe drei Werktage später zugestellt sein und 99 Prozent der Briefe sogar erst nach vier Tagen. Dies beeinträchtigt den alltäglichen Postverkehr enorm. Besonders problematisch könnten diese längeren Zustellzeiten für sensible Postsendungen, wie beispielsweise behördliche Schreiben, sein.
Auswirkungen auf Behördenpost und Rechtsmittel
Die verlängerten Zustellzeiten haben besonders gravierende Auswirkungen auf die Behördenpost. Fristen für Widersprüche und Klagen beginnen ab dem Tag der vermeintlichen Zustellung, was zu Problemen bei der rechtzeitigen Einreichung von Rechtsmitteln führen kann. Aktuell gilt die Zustellungsfiktion bei Behörden, dass Briefe mit dem dritten Tag nach der Aufgabe zur Post als zugestellt gelten.
Klimaschutz als Motivation
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz möchte mit der Reform des Postwesens dazu beitragen, Nachtflüge zu reduzieren, um den CO2-Ausstoß zu verringern. Bisher werden zahlreiche Nachtflüge für den Transport von Briefen genutzt, aufgrund der kurzen Zustellzeiten. Durch die verlängerten Zustellzeiten soll der Bedarf an nächtlichen Flügen reduziert und der Briefverkehr stattdessen auf die Straße verlagert werden.
Fazit
Das Postrechtsmodernisierungsgesetz hat weitreichende Auswirkungen auf den Alltag aller Menschen in Deutschland, aber auch vor allem auf Behördenbriefe. Die Postzustellungsfiktion muss infolge des Gesetzes dringend angepasst werden, da sonst viele Fristversäumnisse entstehen können. Wir werden dich dazu weiterhin auf dem Laufenden halten.