Digitaler Rentenausweis: Pflicht für alle Rentner?

Das plant die Bundesregierung – und das ist der Haken
Der klassische Rentenausweis im Scheckkartenformat – aus Papier, eingeschweißt, per Post zugeschickt – soll abgeschafft werden.
Stattdessen kommt: die digitale Pflichtversion.
➡️ Nur noch per App.
➡️ Oder als Download in die digitale Wallet.
➡️ Und: für alle.
Was steckt dahinter? Wer ist betroffen? Und was läuft hier völlig schief?
Was genau plant die Bundesregierung?
Im Koalitionsvertrag steht es schwarz auf weiß – auf Seite 16, Zeilen 497 bis 499:
„Künftig sollen alle den digitalen Schwerbehinderten- und Rentenausweis digital und sicher mit sich führen können.“
Im Klartext heißt das:
- Der klassische Ausweis wird abgeschafft.
- Die Deutsche Rentenversicherung verschickt ihn nicht mehr.
Wer in Deutschland Rente bekommt, soll sich in Zukunft ausschließlich digital ausweisen –
➡️ per Smartphone-App
➡️ oder Wallet auf dem Handy.
Warum ist das ein Problem?
Das Argument der Bundesregierung lautet:
➡️ Alles soll digitaler, moderner und effizienter werden.
Aber das erinnert stark an die elektronische Patientenakte, wo viele Menschen ebenfalls
automatisch einbezogen wurden – und sich erst aktiv herauswidersprechen mussten.
Auch hier stellt sich die Frage:
Wird Digitalisierung wieder zur Pflicht – statt zur Wahlfreiheit?
Der Haken: Was ist mit den Menschen ohne Internet?
Laut Statistischem Bundesamt gibt es in Deutschland:
2,8 Millionen Offliner – also Menschen, die kein Internet nutzen.
Darunter:
336.000 ältere Menschen zwischen 65 und 74 Jahren.
Sie alle hätten keinen Zugriff auf den digitalen Rentenausweis.
Und genau hier liegt das Problem:
-
Kein Internet = kein Download
-
Kein Smartphone = keine App
-
Kein digitales Wallet = keine Ausweisfunktion
Diese Menschen würden ausgeschlossen.
Obwohl sie ein Recht auf einen Rentenausweis haben – z. B. für Ermäßigungen, Behördenwege, Kulturangebote oder ÖPNV.
Was ist mit Datenschutz und App-Verweigerern?
Auch wer Internet hat, aber kein Fan von Apps oder digitalen Geldbörsen ist, wäre betroffen.
➡️ Die Bundesregierung plant keine analoge Alternative.
Viele Menschen haben zudem Sicherheitsbedenken – gerade nach den Erfahrungen mit der elektronischen Patientenakte, wo der Datenschutz bis heute umstritten ist.
Unser Appell an die Bundesregierung:
Digital ja – aber nicht nur!
➡️ Macht den digitalen Rentenausweis freiwillig.
➡️ Behaltet den Papierausweis für alle, die ihn brauchen oder wollen.
➡️ Und vor allem: Kein Opt-out-Zwang!
Denn wenn Bürgerinnen und Bürger automatisch in digitale Systeme gedrängt werden – und nur durch Musterwiderspruch wieder rauskommen – dann ist das kein Fortschritt, sondern Zwang durch die Hintertür.
Fazit: Digitalisierung darf kein Ausschluss sein
Der digitale Rentenausweis ist ein wichtiges Thema.
Aber er darf nicht zum Problem werden – für all jene, die kein Smartphone nutzen, kein Internet haben oder einfach nicht digital unterwegs sein wollen.
Denn eines ist klar:
Ein Rentenausweis ist ein Grundrecht. Kein Download-Link.
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